Erhöhte Temperatur oder Fieber ist eine häufige Reaktion des Körpers auf eine Vielzahl von Krankheiten und Infektionen. Es ist ein Symptom, das oft darauf hinweist, dass der Körper gegen Eindringlinge kämpft und sich selbst zu verteidigen versucht. Doch ab wann hat man Fieber und was ist erhöhte Temperatur? Lesen Sie hier mehr!
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Wenn Sie gesund sind, beträgt Ihre normale Körpertemperatur zwischen 36,5 und 37,4 Grad Celsius (°C)1. Der Hypothalamus, ein Teil des Gehirns, steuert die Wärmeregulation. Steigt die Temperatur, haben Sie erhöhte (subfebrile) Temperatur oder Fieber. Fieber tritt als Symptom von verschiedenen Krankheiten auf, zum Beispiel bei einer normalen Erkältung, Grippe oder schweren Infektionen. Es ist eine natürliche Reaktion des Körpers, um gegen Krankheitserreger vorzugehen. Der Organismus produziert dabei gezielt Abwehrstoffe (unter anderem sogenannte Pyrogene), die Fieber auslösen, um die Krankheit zu bekämpfen1.
Fieber ist aus 2 Gründen nützlich2,3:
- Das Immunsystem arbeitet besser bei höheren Temperaturen.
- Die Ausbreitung von Krankheitserregern wird durch die erhöhte Temperatur in Schach gehalten.
Ab 39 Grad Celsius ist Fieber für den Körper jedoch sehr anstrengend – vor allem für das Herz-Kreislauf-System.4 Deshalb sollten Sie hohes Fieber senken. Eine erhöhte Temperatur hingegen hat bei Erwachsenen in der Regel weniger Auswirkungen auf den Körper und verschwindet auch ohne Eingreifen.
Doch ab wann hat man Fieber und wann ist es noch erhöhte Temperatur? Die Tabelle zeigt die verschiedenen Fieber-Diagnosen je nach Körpertemperatur1:
| Körpertemperatur |
Fieber-Stufe |
| 37,5 bis 38,0 °C |
erhöhte/subfebrile Temperatur |
| 38,1 bis 38,5 °C |
leichtes Fieber |
| 38,6 bis 39,0 °C |
mäßiges Fieber |
| 39,1 bis 39,9 °C |
hohes Fieber |
| ab 40 °C |
sehr hohes Fieber |
Zu beachten ist: Je nachdem, an welcher Körperstelle Sie Fieber messen, können die Werte leicht abweichen.5 Außerdem schwankt die Körpertemperatur auch natürlicherweise im Verlauf des Tages – je nach Ort der Messung um bis zu 2 Grad Celsius.5 Am Abend ist der Wert oft höher als morgens.5
Die Kleinen trifft es öfter
Babys und Kinder bekommen häufiger erhöhte Temperatur oder Fieber als Erwachsene.5 Das liegt vermutlich daran, dass sich ihr Immunsystem erst noch entwickelt. Hat Ihr Kind ein gerötetes und heißes Gesicht, glasige Augen und ist sehr quengelig, könnte das auf Fieber hindeuten.
Bei vielen Menschen macht sich Fieber zunächst bemerkbar, weil sie sich schlapp, abgeschlagen und müde fühlen. Oft kommen auch Symptome wie Kopf-, Glieder-, Muskel- oder Gelenkschmerzen hinzu. Je nachdem, welche Erkrankung dahinter steckt, zeigen sich zusätzlich folgende Beschwerden:6
Manchmal kann Fieber auch Verwirrtheit oder Halluzinationen auslösen.6
Um Fieber möglichst genau zu messen, sollten Sie die Messung im Po (rektal) durchführen.5 Gehen Sie folgendermaßen vor:
- Damit sich das Fieberthermometer besser einführen lässt, können Sie etwas Creme (am besten fetthaltig) auf die Spitze geben.
- Drücken Sie den Knopf zum Anschalten des Geräts.
- Führen Sie die Spitze des Fieberthermometers langsam und behutsam in den Anus ein – etwa 1 bis 2 Zentimeter.7
- Warten Sie, bis es piept, und ziehen Sie das Thermometer dann wieder heraus. Je nach Modell gibt der Piepton möglicherweise bereits einen Hinweis, ob Fieber besteht oder nicht.
- Das Thermometer zeigt Ihnen nun die Körpertemperatur an.
Waschen Sie sich vor und nach dem Fiebermessen gründlich die Hände und reinigen Sie das Fieberthermometer nach jeder Benutzung, um keine Keime zu verteilen.
Sollte Ihnen die rektale Messung unangenehm sein, lässt sich die Körpertemperatur auch durch eine Messung
- unter der Zunge (sublingual),
- in der Achselhöhle (axillär) oder
- im Ohr (otal)
bestimmen. Die sublingual oder axillär gemessenen Werte sind oft etwas niedriger als die wirkliche Körpertemperatur, sodass Sie für eine genaue Einordnung der Körpertemperatur noch 0,5 Grad Celsius dazu rechnen müssen.5
Regelmäßig Fieber messen
Vor allem bei Kindern sollten Sie die Körpertemperatur regelmäßig kontrollieren, wenn es ihnen nicht gut geht und sie müde und schlapp wirken, denn die Temperatur kann schnell in die Höhe gehen.5
Eigentlich haben Sie viel zu tun oder ein schönes Ereignis steht an und ausgerechnet jetzt haben Sie erhöhte Temperatur? Sie werden durch das Fieber ausgebremst? Krank zu sein ist immer belastend und kommt zu den ungünstigsten Zeitpunkten. Betroffene wünschen sich deshalb effektive Methoden, um das Fieber zu senken, damit sie sich wieder besser fühlen. Jedoch sollten Sie das Fieber nur senken, wenn die betroffene Person sehr erschöpft ist oder die Körpertemperatur über längere Zeit so hoch ist. Denn sonst ist es eine wichtige Funktion des Körpers zur Krankheitsbekämpfung.
Welche Medikamente helfen, um das Fieber zu senken?
Generell sollten Sie wissen, dass in erster Linie nicht das Fieber oder die erhöhte Temperatur an sich zu behandeln ist, sondern die Erkrankung, die dahinter steckt8. Ist beispielsweise eine Infektion die Ursache des Fiebers, sinkt die Körpertemperatur, sobald diese sich bessert. Bei bakteriellen Infektionen helfen dabei zum Beispiel Antibiotika, die der Arzt Ihnen, wenn nötig, verschreibt.
Besteht länger hohes Fieber, ist das jedoch sehr belastend für den Körper. Für diese Fälle gibt sowohl für Kinder als auch für Erwachsene wirksame fiebersenkende Mittel. Das können Zäpfchen, Säfte, Tropfen oder Tabletten sein. Paracetamol und Ibuprofen sind unter anderem 2 Wirkstoffe, die zum Einsatz kommen, um Fieber zu senken.5 Je nach Alter sind Präparate mit verschiedenen Dosierungen erhältlich.
Hausmittel: Diese Tipps können bei Fieber helfen
Nicht immer möchten Betroffene bei Fieber direkt zu Medikamenten greifen. Manchmal sind aber auch einfach gerade keine geeigneten Präparate im Haus. In dem Fall oder auch unterstützend können Sie bewährte Hausmittel anwenden, um das hohe Fieber möglichst zu senken:
- ausruhen: Gehen Sie es langsam an, wenn Sie Fieber haben. Ihr Körper kämpft gerade gegen eine Erkrankung, wofür genügend Schlaf und viel Ruhe notwendig sind.
- viel trinken: Wenn Sie Fieber haben, braucht Ihr Körper mehr Flüssigkeit als im gesunden Zustand. Deshalb sollten Sie mehr als die normale Trinkmenge von ungefähr 1,5 Litern zu sich nehmen – und zwar 0,5 Liter mehr für jedes Grad Körpertemperatur über 37 Grad Celsius.9
- warmer Tee: Durch schweißtreibende und fiebersenkende Tees fangen Sie an zu schwitzen. Das kühlt den Körper ab und lässt das Fieber sinken. Geeignete Sorten sind zum Beispiel Tees aus Holunderblüten oder Weidenrinden.10
- kalte Wadenwickel: Sie helfen ebenfalls, die Körpertemperatur und damit das Fieber zu senken. Machen Sie dafür ein kleines Handtuch mit lauwarmem Wasser (kein eiskaltes Wasser verwenden) nass, wringen Sie es aus und wickeln Sie es um die Waden. Lassen Sie die Wickel dort, bis sie Ihre Körpertemperatur angenommen haben – das dauert etwa 15 Minuten.11
Sollte sich kein wohltuender Effekt einstellen oder das Fieber nicht sinken, sollten Sie einen Arzt aufsuchen oder sich in der Apotheke zu geeigneten fiebersenkenden Mittel beraten lassen.
Normalerweise ist Fieber, wenn Sie krank sind, gut für Ihren Körper. Die natürliche Redaktion hilft dabei, gegen die Krankheitserreger vorzugehen.2 Obwohl eine erhöhte Temperatur im Allgemeinen nicht unbedingt gefährlich ist, kann sie auf ernsthafte Erkrankungen hinweisen.
Ab wann sollte man also einen Arzt aufsuchen, wenn man Fieber hat? Ratsam ist es, wenn:5,12
- Das Fieber hält länger als 2 Tage an (bei Kindern unter 2 Jahren länger als 1 Tag).
- Die Körpertemperatur steigt auf über 39 Grad Celsius.
- Sie haben Vorerkrankungen (zum Beispiel eine Herz-Kreislauf-Schwäche).
Auch wenn keine offensichtlichen Gründe für das Fieber auszumachen sind, Sie gleichzeitig Symptome wie Bewusstlosigkeit bekommen oder Sie ständig erhöhte Temperatur haben, ist ein Arztbesuch dringend empfohlen.
Der Arzt führt dann mit dem Betroffenen ein ausführliches Gespräch, um die Ursache für das Fieber herauszufinden. Wichtige Informationen sind dann unter anderem, welche Symptome noch vorliegen und wann es zeitlich begann. Außerdem können Urin- und Blutuntersuchungen helfen, um die zugrunde liegende Erkrankung zu diagnostizieren. Sollte die Ursache danach noch immer unklar sein, gibt es noch weitere Untersuchungsmöglichkeiten.
Mit Babys frühzeitig zum Arzt
Ist Ihr Säugling noch keine 3 Monate alt, sollten Sie bereits ab einer Körpertemperatur von 38 Grad Celsius vorsichtshalber Ihren Kinderarzt aufsuchen.5
Da erhöhte Temperatur und Fieber als Symptom einer Erkrankung auftreten, sind die möglichen Ursachen vielfältig. Oft stecken Infektionen dahinter, aber auch ernstzunehmende Erkrankungen können Fieber auslösen.12 Um herauszufinden, welche Erkrankung für das Fieber verantwortlich ist, betrachten Ärzte häufig den Temperaturverlauf13:
- kontinuierliches Fieber: Die Temperaturschwankungen zwischen morgens und abends beträgt nur circa 1 Grad Celsius. Dieser Verlauf deutet auf eine bakterielle Infektion hin wie Scharlach oder eine Lungenentzündung.
- remittierendes Fieber: Betroffene haben am Morgen eine etwa 1 bis 2 Grad Celsius geringere Körpertemperatur als am Abend, jedoch besteht das Fieber dauerhaft. Der Verlauf spricht zum Beispiel für Eiteransammlungen oder Tuberkulose.
- intermittierendes Fieber: Bei diesem Temperaturverlauf schwankt die Körpertemperatur über den Tag um 2 Grad Celsius. Zwischendurch haben Betroffene manchmal kein Fieber und morgens kann die Temperatur auch geringer als 37 Grad Celsius sein. Es kann ein Hinweis auf Nierenbeckenentzündungen oder eine Blutvergiftung sein.
- undulierendes Fieber: Das Fieber hat einen wellenförmigen Verlauf und ist typisch für bakterielle Infektionen mit Brucellosen oder Morbus Hodgkin (Tumorerkrankung).
- rezidivierendes Fieber: Wenn Sie ständig Fieber oder erhöhte Temperatur bekommen und zwischendurch eine Fieberpause bis zu 2 Wochen besteht, könnten Sie Malaria oder einen Rückfall nach einer Borrelien-Infektion haben.
Auch allergische Reaktionen auf bestimmte Medikamente können manchmal Fieber auslösen.12
Ab wann hat man Fieber?
Beträgt die Körpertemperatur 38,1 Grad Celsius oder mehr, sprechen Medizinier von Fieber.1 Ab einem Messwert von 39,1 Grad Celsius haben Betroffene hohes Fieber und ab 40 Grad Celsius sehr hohes Fieber. Sie sollten es dann ärztlich abklären lassen.
Ab wann haben Erwachsene erhöhte Temperatur?
Eine erhöhte (subfebrile) Temperatur erreichen Erwachsene ab einer Körpertemperatur von 37,5 Grad Celsius.1 Erst ab 38,1 Grad Celsius hat man Fieber. Wann ein Arzt aufgesucht werden sollte, ist unter anderem auch abhängig davon, wie schlecht man sich fühlt.
Ab wann ist Fieber nicht mehr ansteckend?
Fieber selbst ist nicht ansteckend, sondern die damit verbundene Infektion. Ab wann man nicht mehr ansteckend ist, hängt stark von der zugrunde liegenden Ursache ab. Hat man noch Symptome wie starken Husten oder Schnupfen, sollte der Kontakt zu anderen vermieden werden.
Was ist ein Symptom für erhöhte Temperatur oder Fieber?
Zunächst fühlen sich Personen mit erhöhter Temperatur oder Fieber meist schlapp, müde und abgeschlagen. Je nachdem, welche Ursache hinter dem Fieber steckt, können weitere Symptome wie Schüttelfrost, Appetitlosigkeit, Übelkeit oder Gliederschmerzen hinzukommen.
Wozu ist Fieber gut?
Fieber ist eine natürliche Reaktion des Körpers, um auf Krankheitserreger zu reagieren. Die Abwehrstoffe, die der Organismus dabei produziert, lassen die Körpertemperatur steigen.1 Das hilft, damit das Immunsystem gut arbeiten kann und Krankheitserreger eingedämmt werden können.2,3
Quellenangaben:
