Kombinationspräparate bei Erkältungen: Was du wissen solltest
Wenn die Nase läuft, der Hals kratzt und der Kopf pocht, greift man im Drogeriemarkt oder in der Apotheke schnell zu sogenannten Kombinationspräparaten. Diese versprechen rasche Erleichterung. Aber was steckt eigentlich dahinter? Und wann sind solche Mittel sinnvoll? In diesem Artikel schauen wir uns das Thema gemeinsam an und klären, worauf du achten solltest.
Was sind Kombinationspräparate?
Kombinationspräparate sind Arzneimittel, die mehrere Wirkstoffe in einer Tablette, Kapsel oder einem Pulver vereinen. Ziel ist es, verschiedene Erkältungssymptome gleichzeitig zu lindern.
Typische Bestandteile solcher Präparate:
- Schmerzmittel (z. B. Paracetamol, Ibuprofen) gegen Kopf-, Hals- und Gliederschmerzen
- Entzündungshemmer
- Fiebersenkende Mittel
- Abschwellende Wirkstoffe für die Nasenschleimhaut (z. B. Pseudoephedrin)
- Hustenstiller oder Schleimlöser
Das klingt praktisch, oder? Aber: Nicht immer ist es sinnvoll, alle Symptome gleichzeitig zu behandeln. Mehr dazu im Verlauf des Artikels.
Symptome einer Erkältung
Eine Erkältung (auch grippaler Infekt genannt) zeigt sich meist durch eine Kombination aus:
- Laufende oder verstopfte Nase
- Halsschmerzen
- Kopfschmerzen
- Husten
- Leichtes Fieber
- Gliederschmerzen
- Müdigkeit und Abgeschlagenheit
Meistens sind diese Symptome zwar unangenehm, aber harmlos. Trotzdem können sie uns im Alltag ganz schön ausbremsen.
Ursachen einer Erkältung
Erkältungen werden fast immer durch Viren verursacht. Mehr als 200 verschiedene Virustypen können die Schleimhäute in Nase und Rachen befallen. Zu den häufigsten Vertretern gehören:
- Rhinoviren
- Coronaviren (nicht zu verwechseln mit SARS-CoV-2)
- Adenoviren
- Respiratorische Synzytial-Viren (RSV)
Unser Immunsystem reagiert darauf mit einer Entzündung der Schleimhäute, die wiederum die typischen Symptome auslöst.
Zwischenfazit: Die Ursache der Erkältung sind Viren – Antibiotika helfen daher nicht!
Verlauf & Ansteckung
Eine Erkältung verläuft meist in drei Phasen:
- 1–2 Tage: Kratzen im Hals, beginnende Schlappheit
- 3–5 Tage: Ausgeprägte Symptome wie Schnupfen, Husten, Kopf- und Gliederschmerzen
- 6–8 Tage: Allmähliches Abklingen, oft noch Restsymptome
Ansteckend ist man bereits kurz vor Auftreten der ersten Symptome und bleibt es etwa 5–7 Tage lang.
Das zeigt: Schon wenn du dich kränkelig fühlst, solltest du Rücksicht nehmen.
Behandlungsmöglichkeiten
Erkältungen heilen in der Regel von selbst aus. Dennoch können wir die Symptome gezielt lindern.
Diese Kombinationspräparate werden oft nachgefragt – und das steckt wirklich drin
| Präparat |
Wirkstoffe |
| Grippostad C |
Paracetamol, Vitamin C, Chlorphenamin, Coffein |
| Boxagrippal |
Ibuprofen, Pseudoephedrin |
| Aspirin Complex |
ASS, Pseudoephedrin |
| Wick Medinait |
Dextromethorphan, Paracetamol, Doxylamin, Ephedrin |
| Wick DayMed Kapseln |
Paracetamol, Phenylephrin, Dextromethorphan |
| Wick DayMed Kombigetränk |
Paracetamol, Phenylephrin, Guaifenesin |
| Doregrippin |
Paracetamol, Phenylephrin |
| Otricomplex |
Paracetamol, Phenylephrin, Guaifenesin |
Wann ist welches Präparat sinnvoll?
Bei trockenem Reizhusten:
Grippostad C, Wick Medinait, Wick DayMed Kapseln – enthalten hustenreizstillende Wirkstoffe wie Dextromethorphan.
Bei produktivem Husten:
Wick DayMed Kombigetränk und Otricomplex – enthalten Guaifenesin, das den Schleim löst.
Ohne Husten:
Boxagrippal, Aspirin Complex oder Doregrippin – hier kann ein passender Hustenlöser zusätzlich sinnvoll sein.
Infobox: Wann sind Kombinationspräparate sinnvoll?
Gut geeignet: Bei starken Beschwerden und wenn mehrere Symptome gleichzeitig bestehen.
Weniger sinnvoll: Bei leichten Beschwerden oder wenn du nur ein einzelnes Symptom behandeln möchtest.
Wichtig: Achte auf die enthaltenen Wirkstoffe, um Überdosierungen zu vermeiden, wenn du noch andere Medikamente einnimmst.
Vergleich: Einzelpräparate vs. Kombinationspräparate
| Einzelpräparate |
Kombinationspräparate |
| Gezielte Behandlung eines Symptoms |
Behandlung mehrerer Symptome gleichzeitig |
| Flexibel kombinierbar |
Bequem in der Anwendung |
| Geringeres Risiko von Überdosierung |
Höhere Gefahr der Überdosierung bei weiterer Medikamenteneinnahme |
Wann sollte man ärztliche Hilfe suchen?
Auch wenn die meisten Erkältungen harmlos sind, gibt es Situationen, in denen du lieber zum Arzt gehen solltest:
- Hohes Fieber (> 39 °C) über mehrere Tage
- Starke Atemnot oder Brustschmerzen
- Sehr starker oder anhaltender Husten
- Schlechter Allgemeinzustand
- Unsicherheit bei Kindern, älteren oder chronisch kranken Menschen
Fazit: Lieber einmal mehr als zu wenig zum Arzt gehen.
Vorbeugung und Tipps
Infobox: So kannst du einer Erkältung vorbeugen
- Regelmäßiges Händewaschen
- Ausreichend trinken
- Frische Luft und Bewegung
- Ausgewogene Ernährung
- Stress vermeiden
- Kontakt zu Erkrankten reduzieren
Hausmittel – was hilft wirklich?
| Symptom |
Bewährtes Hausmittel |
Hinweis |
| Husten |
Zwiebelsaft, Inhalation mit Thymian |
Mehrmals täglich anwenden |
| Halsschmerzen |
Salbeitee gurgeln |
Mind. 3× täglich |
| Verstopfte Nase |
Kochsalz-Nasenspülung |
Sanft und nicht zu oft |
FAQ & Fazit
Kann ich Kombinationspräparate mit anderen Medikamenten einnehmen?
Sei hier vorsichtig! Viele Kombiprodukte enthalten Wirkstoffe, die sich mit anderen Medikamenten überlagern können. Lies immer die Packungsbeilage und frage im Zweifel in der Apotheke nach.
Sollte ich Kombinationspräparate auch bei Kindern anwenden?
Für Kinder eignen sich spezielle, altersgerechte Medikamente. Kombiprodukte für Erwachsene sind für sie meist nicht geeignet. Lass dich hierzu am besten ärztlich beraten.
Was hilft besser: Tee oder Kombiprodukt?
Beides kann sinnvoll sein. Tee unterstützt die Schleimhäute und fühlt sich wohltuend an. Bei stärkeren Beschwerden kann ein Kombiprodukt zusätzlich helfen.
Fazit
Kombinationspräparate können bei starken Erkältungssymptomen praktisch sein. Dennoch solltest du sie gezielt und umsichtig einsetzen. Manchmal reichen auch einfache Hausmittel und Schonung. Und vergiss nicht: Dein Körper braucht jetzt vor allem Ruhe und Geduld.